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174 Route 30. SYRAKUS. Griechisches Theater. Pflanzenwuchs (daher ihr Name; Eintritt in den Garten nicht loh-
nend
). In der Westwand der Latomie befindet sich das sog. Ohr
des Dionysios
(Eingang l. unten), eine S-förmig in den Felsen
gehauene, oben spitz zulaufende Höhle, 65m tief, 23m hoch, 5-11m
breit, mit auffallend starker Akustik; die Sage von den Gefängnissen
des Dionys, in denen der Tyrann von einer Stelle aus sogar jedes
leise geflüsterte Wort habe verstehen können, hat man in neuerer
Zeit willkürlich auf diesen Steinbruch bezogen.

Der Fahrweg führt weiter, unter den modernen Bögen der Wasser-
leitung
hindurch, r. zum *Griechischen Theater (V. Jahrh. vor
Chr.
), einem der größten der hellenischen Welt. Es ist etwas mehr
als halbkreisförmig in den Felsen gehauen und hat einen Durch-
messer
von 150m. Von den Sitzreihen sind 46 noch deutlich er-
halten
; nur die elf unteren Stufen waren mit Marmor bekleidet.
Von der Höhe des Theaters hat man gegen Sonnenuntergang einen
herrlichen *Blick auf die Stadt, den Großen Hafen, das Vorgebirge
Plemmyrion und das Meer.

Oberhalb des Theaters liegt das sog. Nymphäum, eine Grotte,
in welche die unten gen. Wasserleitung mündete. L. am Nym-
phäum
führt die in den Felsen gehauene Gräberstraße (Via delle
Tombe) im Bogen etwa 150m bergan, mit vielen größeren und
kleineren Hohlwegen, Grabkammern spätrömischer Zeit u. a. in
den Seitenwänden.

Von der Straße nach Catania zweigt ca. 5 Min. oberhalb der Stelle,
wo wir sie auf dem Hinwege zum griechischen Theater gekreuzt haben,
l. der 5km lange neue Euryelosweg ab. Er führt westlich, zunächst
an der verfallenden Casa dei Gesuiti vorüber, wohin Fußgänger vom
Nymphäum aus direkt hinaufsteigen können, weiter dicht an einer der
antiken Wasserleitungen (Acquedotto Galermi) hin über das öde, in der
wärmeren Jahreszeit sehr heiße Hochplateau, welches einst den Haupt-
teil
der griechischen Neapolis und von Epipolae (S. 172) trug, und ver-
einigt
sich jenseit der Südmauer des Dionysios I. mit dem alten Euryelos-
wege
(s. unten). Wenige Min. weiter, an der Stelle, wo der Fahrweg
nach dem Weiler Belvedere und nach der aussichtreichen Höhe des Posto
Semafórico
oder Telégrafo (188m) abzweigt, liegt die nur Mitte Jan. bis
Mitte Mai geöffnete Casa dei Viaggiatori (Erfrischungen). Unser Fahrweg
mündet an der Westseite des Euryelos, ca. 120m vor der Wohnung des
Kustoden (½ fr.).

Der *Euryelos (im Volksmunde Mongibéllesi), das um 400 erbaute
Außenfort der Epipolae, bei welchem sich Dionys’ Süd- und Nordmauer
vereinigen, gehört zu den besterhaltenen altgriechischen Festungswerken.
Vor den fünf massiven Türmen an der Westseite, die einen Überblick
über das antike Syrakus und eine schöne Aussicht vom Ätna bis Kalabrien
gewähren, ziehen sich zwei tief in den Felsen gehauene Gräben hin; in
den ersten Graben münden unterirdische Ausfallsöffnungen.

Zur Rückfahrt benutzt man den etwas weiteren alten Euryelos-
weg
,
der am Südrande des Plateaus hinabführt und ca. 3km vor dem
S. 172 gen. Rondell in die von Floridia kommende Landstraße einmündet.